Zur Geschichte der Jakobikirche Königswalde, Ausstattung und Baumaßnahmen

Die Jakobikirche ist eine unter Denkmalschutz stehende Dorfkirche im Ortskern von Königswalde und zählt zu den ältesten Kirchen des Freistaates Sachsen.
Vermutlich gab es Anfang des 12. Jh. eine Wallfahrtskapelle, die den heutigen Altarraum umfasste. Etwas später wurde das Kirchenschiff mit Turm angefügt. Nach neuen Erkenntnissen durch Befundung bei den Baumaßnahmen in den vergangenen drei Jahren ist die Kirche älter als bisher angenommen und stammt in ihrer jetzigen Gestalt aus der Zeit um 1200. Im Zuge der Bauarbeiten (Sanierung Bauhülle einschließlich Fenster und Türen, sowie teilweise Trockenlegung Außenmauer) konnten romanische Fensterstrukturen und zum Teil romanische Fenstergewände freigelegt werden (2011). In jüngster Zeit (November 2013) wurden bei der zurzeit stattfindenden grundhaften Innenrestaurierung im Eingangsbereich Reste eines romanischen Torbogens gefunden, was die Datierung der Kirche um 1200 bestärkt. Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche findet sich im Urkundenbuch des Naumburger Bistums vom 12. Juni 1270. In der Zeit der Hussitenkriege ist die Kirche teilweise niedergebrannt (etwa 1425), was durch Brandüberreste nachgewiesen ist. Die kleine Glocke hat die Jahreszahl 1430 und ist somit eine der ältesten Glocken im Umkreis. Die große Glocke stammt aus dem Jahr 1435 und in beiden Glocken finden sich die Namen der vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Die mittlere Glocke trägt eine lateinische Inschrift, ins Deutsche übersetzt: „O König der Herrlichkeit komm mit deinem Frieden; heiliger Jakobus bitte für uns. Im Jahr des Herrn 1475“ Die Innengestaltung der Kirche hat einen besonders hohen historischen Wert. Es gibt einen zweiflügligen Altar vom Zwickauer Bildschnitzer und Maler Michael Maler (1515) sowie eine historisch wertvolle Kassettendecke mit Engeldarstellungen. 1884 fand eine umfassende Sanierung und Innenerneuerung durch den Baumeister Oskar Mothes statt (Vergrößerung der Fenster im Kirchenschiff, Wandgestaltung, Erneuerung Kanzel, Emporen sowie Restaurierung Kassettendecke).
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